Momos Blog

Second Life und alles, was mir so einfällt

Es war einmal … Der schöne SL-Blogger und der begabte SL-Designer

with one comment

Es war einmal ein Blogger. Ein schöner Blogger.

„Hey“, dachte sich unser schöner Blogger, „ich bin toll, mein Blog ist groß, hat viele Leser und ich bin ganz arg stolz auf meine vielen Klicks. Ich hab ein paar Werbebanner für gutes Geld verkauft, viele Designer laufen mir nach, schmeißen mir ihre Sachen hinterher und flehen inständig darum, dass ich ihre Sachen blogge. Da geht noch mehr,“ sagte sich der Blogger und versank in tagelanges dumpfes Brüten …

Der schöne Blogger grübelte und grübelte, wie er noch den ein oder anderen Silberling mehr machen könne.

Nach einiger Zeit: „Heureka!“, rief der schöne Blogger, „ich habs!“ und schwupps – wandelte er seinen Blog um in einen feinen Feed.

Zahlreiche mehr oder minder bedeutungsvolle Blogger klopften an seine Tür und bettelten darum, in Gnaden in den Feed aufgenommen zu werden. Die Aufnahme versprach der Bloggerschaft ebenfalls zahlreiche Klicks und reichlich wohltuende Aufmerksamkeit. Der Feed unseres schönen Bloggers wuchs und wuchs, täglich ratterten zahllose Blogeinträge durch ihn durch. Auch eine Firma namens Guhgel freute sich über unseres Bloggers großen Erfolg und es kam zu einem prächtigen Deal für den pfiffigen Schönen.

Unser schöner Blogger war sehr zufrieden mit sich und seiner silberlingegeprägten Welt. „Was bin ich doch für ein pfiffiges Kerlchen“ lobte er sich für seinen Einfallsreichtum und ausgeprägten Geschäftssinn.

Monate und Monate gingen ins Land, die Schatulle unseres schönen Bloggers füllte sich.

„Ich will eine größere Schatulle und noch mehr Silberlinge“ stellte er nach einiger Zeit fest. „Die Schatulle ist bestimmt schnell gezimmert, doch wie fang ich es an, sie mit mehr Silberlingen zu füllen?“ fragte sich der Hauptdarsteller dieses kleinen Märchens.

Stunden um Stunden gefüllt mit grüblerischer Pein verstrichen.

„Heureka!“ rief unser schöner, ach so erfolgreiche Blogger, überfallen von einem Geistesblitz, erneut, „ich habs!“ und überprüfte sodann die Liste seiner zahlreichen kreativen Freunde. Anschließend packte er sein Ränzlein und machte sich auf den Weg, einigen sorgfältig Auserwählten einen freundlichen Besuch abzustatten.

„Wir müssen reden“ raunte er den auserwählten Kreativen nach seiner Ankunft und einer herzlichen Begrüßung ins Ohr. „Wir müssen uns über etwas ganz Wichtiges unterhalten, aber du musst mir versprechen, nie nie niemals etwas über unser Gespräch zu verraten. Keiner darf jemals etwas über das, was ich mit dir zu besprechen habe, erfahren. Schon gar nicht meinen Namen. Versprich mir das. Beim Barte des Propheten, bei allem, was dir lieb und teuer ist. Beim heiligen Vendorus – versprich es!“ befahl er drohenden Tons.

Der Kreative – der ein oder andere fast eingeschüchtert ob des hohen Besuchs – stammelte das erbetene Versprechen und ergänzte: „Sag an, schöner Blogger, um was geht es?“

Unser schöner Blogger, ob des entgegengebrachten Vertrauens und Versprechens erleichtert, begann: „Willst du ….“ ein prüfender Blick auf sein Gegenüber …. „willst du …..“ er entschied sich aus dramatischen Gründen für eine kunstvolle Pause …. “ ich brauche dich … willst du mein Geisterdesigner sein? Ich bin toll, mein Feed ist groß, hat viele Leser und ich bin ganz arg stolz auf meine vielen Klicks. Ich will meine Reichtümer mehren und das soll auch dein Schaden nicht sein. Was hältst du davon?“

Die Gesichtsfarbe des Kreativen wechselte von blass über grün zu rot und wieder zurück.

„Wie … wie … wie stellst du dir das vor?“ stammelte der Kreative, übermannt von großer Überraschung ob des schönen Bloggers Ansinnen.

„Nun“, antwortete der schöne Blogger selbstbewusst, „das ist ganz einfach. Ich kann nichts, du kannst alles. Du schneiderst mir schicke Kleider, baust mir allerfeinste Möbel, mischst mir aphrodisierende Parfums und derlei andere schöne Dinge. Danach pappe ich Schildchen mit meinem Namen drauf, verkaufe die Sachen, werde reich und gebe dir ewas davon ab, auf dass auch du reich werdest. Schlag ein, lass uns das Geschäft machen“.

Blitzschnell überlegte der Kreative und antwortete leise: „Ja, schöner Blogger. Ja, ich will“.

Die beiden besiegelten verschwörerischen Gesichtsausdrucks ihren Bund und verabschiedeten sich mit einem festem Händedruck von einander.

Es war einmal …

Es war einmal ein Kreativer, der schöne Kleider schneiderte, allerfeinste Möbel baute und aphrodisierende Parfums mischte. Er nahm sich viel Zeit für seine Kreationen, setzte genauestens Teil für Teil zusammen, legte allergrößten Wert auf Qualität und freute sich an jedem Fortschritt der Entwicklung seiner Waren. Selbstbewusst heftete der Kreative an jedes fertige Stück ein Schild mit seinem eigenen Namen und legte es sorgsam in die Regale seines Geschäfts. Der einzige Handel, den er betrieb, war der mit seinen exquisiten, mit Herzblut gestalteten Kreationen in seinem Shop. Der Kreative wurde nie reich, aber er war glücklich.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Written by momola

19. November 2012 um 01:04

Veröffentlicht in Second Life

Eine Antwort

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  1. wie wahr !!!!! sehr schön geschrieben

    TINA Collection

    20. November 2012 at 10:46


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